29. HAMBACHER MUSIKFEST
3. – 7. Juni 2026
Das 29. Hambacher Musikfest ist in vieler Hinsicht ein Besonderes: Wir steuern geradewegs auf 30 Jahre Kammermusikgenuss zu, dürfen so viele Musiker wie selten begrüßen, es wird ein weites Spektrum an Instrumenten vertreten sein und wir führen unsere neue Reihe »Junge Bühne« ins zweite Jahr.
Künstler und Künstlerinnen
beim Hambacher Musikfest 2025
Mandelring Quartett
Sebastian Schmidt (Violine)
Nanette Schmidt (Violine)
Andreas Willwohl (Viola)
Bernhard Schmidt (Violoncello)
LIMES Quintett
Marvin Moch (Flöte)
Luise Pfundstein (Oboe)
Thomas Prem (Klarinette)
Thomas Mittler (Horn)
Adrian Hörner (Fagott)
Stuttgarter Posaunen Consort
sowie
Laura Ruiz Ferreres (Klarinette)
Jörge Becker (Trompete)
Pirmin Grehl (Flöte)
Sivan Magen (Harfe)
Oliver Triendl (Klavier)
Jens Veser (Kontrabass)
Simon Reichert (Orgel und Cembalo)
Henning Wiegräbe (Posaune)
Mittwoch, 3. Juni 2026, Beginn 20 Uhr
Hambacher Schloss
Eröffnungskonzert
Robert Schumann (1810-1856)
Klavierquintett Es-Dur op. 44
Oliver Triendl (Klavier), Mandelring Quartett
André Caplet (1878-1925)
»Le Masque de la Mort rouge«, Conte fantastique für Harfe und Streichquartett
Sivan Magen (Harfe), Mandelring Quartett
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
Lied ohne Worte op. 30/1 für Altposaune und Streichquintett (arr. Paul Angerer)
Henning Wiegräbe (Posaune), Jens Veeser (Kontrabass), Mandelring Quartett
Johann Nepomuk Hummel (1778-1837)
Septett Militaire C-Dur op. 114 für Flöte, Klarinette, Trompete, Violine, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Pirmin Grehl (Flöte), Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Jörge Becker (Trompete), Nanette Schmidt (Violine), Bernhard Schmidt (Violoncello), Jens Veeser (Kontrabass), Oliver Triendl (Klavier)
»Ihr Quintett, bester Schumann, hat mir sehr gefallen […] Ich sehe, wo hinaus Sie wollen, da will auch ich hinaus: es ist die einzige Rettung: Schönheit!« Dieses Statement von Richard Wagner stellt den prächtigen Auftakt des 29. Hambacher Musikfestes in das angemessene, strahlende Licht! Ihm zur Seite steht Felix Mendelssohn Bartholdy, welchem wir die Anregung zu dem leidenschaftlichen Agitato-Intermezzo im zweiten Satz von Schumanns Werk zu verdanken haben. Im Eröffnungskonzert erklingt eine jener poetischen Miniaturen, die Felix gemeinsam mit seiner Schwester Fanny als Gattung erfunden hat.
Zuvor hält die Harfe alle Fäden in der Hand. Die faszinierende Musik über Edgar Allan Poes fantastische Fabel »Die Maske des Roten Todes« hat 1923 André Caplet komponiert, ein Freund Claude Debussys.
Dass sich eine Trompete in die gehobene Kammermusik einmischt, ist 1830 Johann Nepomuk Hummel eingefallen. Der Mozart-Schüler und Beethoven-Freund hat als Klaviervirtuose eine ganze Epoche mitgeprägt.
Der Förderkreis lädt vor dem Konzert zum Sektempfang
Konzertpatenschaft: Dr. Carla Weber
Donnerstag, 4. Juni 2026, Beginn 15:00 Uhr
Weingut Naegele, Hambach
À LA FRANÇAISE
Henriette Renié (1875-1956)
Ballade fantastique für Harfe nach E. A. Poe
Sivan Magen (Harfe)
Henri Tomasi (1901-1971)
Invocations et danses rituelles für Flöte, Klarinette und Harfe
Pirmin Grehl (Flöte), Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Sivan Magen (Harfe)
Claude Debussy (1862-1918)
Sonate für Flöte, Viola und Harfe
Pirmin Grehl (Flöte), Andreas Willwohl (Viola), Sivan Magen (Harfe)
Henriette Renié (1875-1956)
Trio für Harfe, Violine und Violoncello
Sivan Magen (Harfe), Sebastian Schmidt (Violine), Bernhard Schmidt (Violoncello)
Claude Debussy (1862-1918)
»Danse sacrée et danse profane« für Harfe und Streichquintett
Sivan Magen (Harfe), Jens Veeser (Kontrabass), Mandelring Quartett
Wenn das Eröffnungskonzert wie in einem Brennglas die verschiedenen Programmlinien des diesjährigen Festivals gebündelt hat, so eröffnet sich am Donnerstagnachmittag der ganze Charme der französischen Kammermusik. Zuerst legt eine legendäre Harfenistin Zeugnis ab: Henriette Renié, zu Lebzeiten die Inkarnation der französischen Harfenkunst schlechthin, einflussreiche Pädagogin, Komponistin, allerdings von nur zehn Werken. Gleich zwei davon bereichern das Konzert, in welches Henri Tomasis schillernde Persönlichkeit drei klingende Rituale aus dem Jahre 1969 einbringt, die sein Faible für die göttliche Natur, aber auch seine leidenschaftliche und engagierte Hinwendung zu den fehlbaren Menschen verkörpern.
Dass Henriette Renié außer Harfenspiel und Bühnenpräsenz sogar Anleitungen zur Reparatur der Harfe lehrte, korrespondiert mit der Vorliebe von Claude Debussy für dieses ausdrucksstarke Instrument. Debussy trug sogar zur technischen Entwicklung der Harfe bei – mit Charakterstücken, welche die Vorzüge der konkurrierenden Firmen Pleyel und Erard herausstellen sollten. Ein Beispiel sind die beiden populären Tänze am Ende des Konzertprogrammes.
Debussys große Sonate von 1915 warb mitten im Ersten Weltkrieg nachdrücklich für die Kulturnation Frankreich. Er lässt unnachahmliche Flötenklänge durch den Raum schweben, Sinnbild für Atem, für Leben, begleitet eben nicht vom (hämmernden) Klavier, sondern von der perlenden Harfe. Und welches Instrument wäre besser geeignet, die lichtvolle und zugleich warme Tönung der tiefstehenden Sonne zu ergänzen, als die Bratsche?
Anschließend: Buffet im Weingut, siehe Seite »Service«
Das Konzert wird durch eine Konzertpatenschaft gefördert.
Donnerstag, 4. Juni 2026, Beginn 19:30 Uhr
Sektkellerei Heim, Neustadt
JUNGE BÜHNE:
LIMES QUARTETT
August Klughardt (1847-1902)
Quintett C-Dur op. 79
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Andante in F-Dur für eine Orgelwalze, KV 616
Alexander Zemlinsky (1871-1942)
Humoreske
Samuel Barber (1910-1981)
Summer Music, op. 31
Jacques Ibert (1890-1962)
Trois Pièces Brèves
Jean Françaix (1912-1997)
Quintette nº 1
Marvin Moch (Flöte), Luise Pfundstein (Oboe), Thomas Prem (Klarinette), Thomas Mittler (Horn), Adrian Hörner (Fagott)
»Musique pour faire plaisir« – ein Lebensmotto von Jean Françaix, reine Freude, echtes Vergnügen. Vier Komponisten des 20. Jahrhunderts lösen es ein: Jean Françaix, Jacques Ibert, zwei französische Neoklassiker, die sich hörbar den kleinen Formen von früheren Meistern zuneigen. Überraschend nahe beieinander liegen versonnene Melancholie und sommerlicher Farbenrausch in den Preziosen von Alexander Zemlinsky und Samuel Barber. Die Amerikaner nennen Barber ihren sensibelsten und lyrischsten Komponisten, während Zemlinsky 1939 im amerikanischen Exil musikalisch Abschied nimmt von der Welt, so bescheiden wie bezaubernd.
Eingangs erklingt ein veritables Bläserquintett von 1901 – Liszts Freund August Klughardt erfreut mit verschmitztem Humor, pastoraler Idylle und spätromantischen Klangfarben.
Und Mozart? Sein Andante in F-Dur, 1791 für einen mechanischen Musikautomaten entstanden, ist viel zu schade für eine »kleine Orgel in einer Uhr«. Das zarte »Zauberflöten«-Geschwister erblüht am besten mit menschlichem Atem.
Im Anschluss: Empfang für die Konzertpaten,
Goldenen Mitglieder und Gasteltern.
Konzertpatenschaft: Anja Fischer-Magin und Bernhard Magin
Freitag, 5. Juni 2026, Beginn 19 Uhr
Pfarrkirche Sankt Jakobus, Hambach
VIELFALT DER FARBEN
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Konzert F-Dur für Trompete, Posaune und Orgel (arr. Joh. Michel)
Michael Haydn (1737-1806)
Larghetto für Altposaune, Streichquintett und Cembalo
Giuseppe Torelli (1658-1709)
Sonata in D-Dur G1 für Trompete, Streicher und Basso continuo
Bernhard Krol (1920-2013)
Sinfonia Sacra für Posaune und Orgel
Alessandro Stradella (1643-1682)
»Sinfonia avanti il Barcheggio« für Trompete, Streicher und Basso continuo
Petr Eben (1929-2007)
Gutenberg-Toccata für Trompete, Posaune und Orgel
Anton Reicha (1770-1836)
Klarinettenquintett B-Dur op. 89
Gerard Bunk (1888-1958)
Legende op. 55b für Orgel und Streichquintett
Maurice Ravel (1875-1937)
Introduktion und Allegro für Flöte, Klarinette, Harfe und Streichquartett
Pirmin Grehl (Flöte), Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Jörge Becker (Trompete), Henning Wiegräbe (Posaune und Alt-Posaune), Jens Veeser (Kontrabass), Sivan Magen (Harfe), Simon Reichert (Orgel und Cembalo), Mandelring Quartett
Jetzt wird’s bunt! Nicht einzelne musikalische Epochen, keine nationalen Errungenschaften, noch nicht einmal einheitliche Besetzungen prägen das farbenfrohe Konzertprogramm am Freitagabend. Ein roter Faden zieht sich dennoch durch den Notenblätterwald: die konsequente Abwesenheit des Klaviers – zugunsten der Orgel und des Cembalos. Was in der prächtigen Hambacher Pfarrkirche Sankt Jakobus natürlich Sinn macht, zumal wenn derart repräsentative Barockmusik angekündigt ist, wie jene von Händel, Torelli und Stradella. Aus der nächsten Epoche, der großen Wiener Klassik, darf Michael Haydn, Josephs jüngerer Bruder, stets einen Geheimtipp für sich beanspruchen, ebenso der Beethovenzeitgenosse und »Bläserpapst« Anton Reicha. Gerard Bunk, Bernhard Krol und Petr Eben stehen mit exemplarischen Werken stellvertretend für die raffinierte Einbeziehung der Orgel in die Konzertmusik des 20. Jahrhunderts.
Die Krönung aber kommt Maurice Ravel zu. Wo nüchtern »Introduktion und Allegro« draufsteht, ist nämlich ein kostbares Juwel drin. Ravel überbietet sich hier selbst mit glitzerndem Einfallsreichtum, Musik gewordenem Sonnenschein, Lebensfreude und Spiellust.
Konzertpatenschaft: Sabine Berger-Uhler und Werner Uhler.
Samstag, 6. Juni 2026, Beginn 15:00 Uhr
Weingut Naegele, Hambach
STUTTGARTER POSAUNEN CONSORT
AROUND THE WORLD
Tielman Susato (ca. 1510-ca. 1570)
Suite
Ruggero Leoncavallo (1857-1919)
Vesti la Giubba aus »Bajazzo«
Eric Ewazen (*1954)
Myths and Legends
Burrill Phillips (1907-1988)
Piece for six trombones
Gustav Holst (1874-1934)
Moorside Suite
Philip Sparke (*1951)
Tokyo Triptych
Astor Piazzolla (1921-1992)
Suite de Buenos Aires
Stuttgarter Posaunen Consort
Einmal um die Welt in gut 60 Minuten – dank des Stuttgarter Posaunen Consorts, wo höchste Professionalität, jugendliches Feuer und musikalische Entdeckerfreude ideal zusammenfinden. Die Reise beginnt um 1540 in Soest, so legt es jedenfalls der Name des Renaissancemeisters Tielmann Susato nahe. Sie geht über Italien, England, die USA (mit Abstecher nach Japan) bis nach Argentinien. Und sie dauert fast 500 Jahre. Dabei identifiziert sich das Posaunenensemble zunächst mit dem traurigen italienischen Clown Pagliacci, indem es die berühmte Tenorarie »Verkleide Dich« beim Wort nimmt und den tapferen Spaßvogel in warme Bläserklänge einhüllt.
Mythen und Legenden werden überall erzählt, in Ohio und Manchester, in Tokio und New York, in London und nicht zuletzt in Buenos Aires. Astor Piazzollas Tango-Operíta »María de Buenos Aires« aus dem Jahre 1968 birgt einen Schatz an Melodien, die zusammengefasst in einer mitreißenden Suite vorliegen, die Steven Verhelst 2014 für Blechbläser arrangiert hat.
Anschließend: Buffet im Weingut.
Das Konzert wird durch eine Konzertpatenschaft gefördert.
Samstag, 6. Juni 2026, Beginn 19:30 Uhr
Saalbau Neustadt
FESTKONZERT
JUBILÄEN 2026
Juan Crisóstomo de Arriaga (1806-1826)
Streichquartett Nr. 1 d-Moll
Mandelring Quartett
Benjamin Britten (1913-1976)
Lachrymae op. 48 für Viola und Klavier
Andreas Willwohl (Viola), Oliver Triendl (Klavier)
E. T. A. Hoffmann (1776-1822)
Quintett für Harfe und Streichquartett
Sivan Magen (Harfe), Mandelring Quartett
Manuel de Falla (1876-1946)
Suite populaire espagnole für Violine und Harfe
Sebastian Schmidt (Violine), Sivan Magen (Harfe)
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Klarinettenquintett B-Dur op. 34
Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Mandelring Quartett
»Surprise Konzert«
Keiner kann etwas dafür, dass er just vor 100 oder 200 Jahren gestorben ist, erst recht nicht, dass er irgendwann vor 150 oder 250 Jahren geboren wurde. Dennoch bieten sogenannte runde Jubiläen etwa von kreativen Musikern willkommene Gelegenheiten, ein Schlaglicht auf Künstler zu werfen, die im Konzertalltag sonst womöglich unverdient im Schatten stehen.
Ein solcher ist Juan Crisóstomo de Arriaga, tituliert als der »spanische Mozart«. Geboren, als Mozart bereits 15 Jahre tot war, ähnelte er ihm doch in mehrerlei Hinsicht. Er war ähnlich früh hochbegabt, zeichnete sich durch verblüffende Originalität aus und verstarb in jungen Jahren, allerdings noch weit jünger als Mozart: 1826, neunzehnjährig.
Weber ist »Freischütz«. Und eben nicht nur. Seine Werke für Klarinette haben Maßstäbe gesetzt, die bis heute nachwirken. E.T.A. Hoffmann ist Dichter. Und eben nicht nur. Der skurrile Berliner Advokat nahm zusätzlich den Vornamen Amadeus an, um vielleicht eine Inspiration für die heimlichste und heiligste Liebe zu erhalten, der er verfallen war: für die Musik. Manuel de Falla kürte Claude Debussy ohne Umschweife zum größten Komponisten von spanischer Musik – eben weil die Spanier selber sich nach seiner Meinung allzu oft in der bloßen Wiederholung spanischer Volksmusik erschöpften.
Einzig Benjamin Brittens höchst anspruchsvolles Bratschensolo auf ein zu Herzen gehendes Lied des englischen Renaissancemeisters John Dowland bedarf des Jubiläums seines Autors nicht, um für sich zu werben. Es spricht seit 1950 für sich selbst.
Vor dem »Surprise Konzert« eine weitere Pause mit Fingerfood im Foyer.
Konzertpatenschaft: Dr. Birgit Jung und Dr. Volker Dries
Sonntag, 7. Juni 2026, Beginn 11 Uhr
Weingut Müller-Kern, Hambach
HAYDN UND MOZART
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Flötenquartett D-Dur KV 285
Pirmin Grehl (Flöte), Nanette Schmidt (Violine), Andreas Willwohl (Viola), Bernhard Schmidt (Violoncello)
Michael Haydn (1737-1806)
Andantino aus dem Divertimento D-Dur für Posaune und Streichquartett
Henning Wiegräbe (Posaune), Mandelring Quartett
Joseph Haydn (1732-1809)
Klaviertrio G-Dur Hob. XV: 15
Pirmin Grehl (Flöte), Bernhard Schmidt (Violoncello), Sivan Magen (Harfe)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Streichquartett B-Dur KV 458 »Jagdquartett«
Mandelring Quartett
»ich sage ihnen vor gott, als ein ehrlicher Mann, ihr Sohn ist der größte Componist, den ich von Person und dem Nahmen nach kenne: er hat geschmack, und über das die größte Compositionswissenschaft.« Überliefert ist der berühmte Ausspruch von Joseph Haydn in einem Brief von Leopold Mozart vom 16. Februar 1785. Gut ein halbes Jahr später legte der 19-Jährige Mozart dem älteren Haydn unter anderem das B-Dur-Quartett KV 458 ans Herz: »… ich bitte Euch, nachsichtig auf die Mängel zu schauen, die das Vaterauge sehen mag, aber die mir vielleicht verborgen geblieben sind… Von ganzem Herzen bin ich Euer aufrichtigster Freund. W. A. Mozart«. Dem eigenen Vater hatte Mozart schon 1778 beschieden: »Die zeiten wo ich ihnen auf den Sessel stehend das oragna fiagata fà sang, und sie am Ende auf das Nasenspizl küste, sind freilich vorbey…«
Mit Joseph Haydns jüngerem Bruder Michael verband Mozart eine fast geschwisterliche Freundschaft. Beide Musiker halfen sich in Salzburg gegenseitig, wo sie konnten.
Anschließend: Buffet im Weingut.
Das Konzert wird durch eine Konzertpatenschaft gefördert.
Sonntag, 7. Juni 2026, Beginn 18 Uhr
Hambacher Schloss
ABSCHLUSSKONZERT
Sergej Prokofjew (1891-1953)
Ouvertüre über hebräische Themen op. 34 für Klarinette, Klavier und Streichquartett
Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Oliver Triendl (Klavier), Mandelring Quartett
Stefan Heucke (*1959)
Quintett für Flöte, Harfe und Streichtrio op. 139
Pirmin Grehl (Flöte), Sivan Magen (Harfe), Sebastian Schmidt (Violine), Andreas Willwohl (Viola), Bernhard Schmidt (Vionloncello)
Aram Chatschaturjan (1903-1978)
Trio für Klarinette, Violine und Klavier
Laura Ruiz Ferreres (Klarinette), Nanette Schmidt (Violine), Oliver Triendl (Klavier)
Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Septett op. 65 für Trompete, Streichquartett, Kontrabass und Klavier
Jörge Becker (Trompete), Jens Veeser (Kontrabass), Oliver Triendl (Klavier), Mandelring Quartett
Im Septett von Camille Saint-Säens (1880) rundet sich der Bogen, den im Eröffnungskonzert das Septett von Johann Nepomuk Hummel begonnen hatte. Die Trompete bildet den Schlüssel für beide Werke, wobei das launige Meisterstück des Franzosen zwei seiner Markenzeichen nachdrücklich herausstellt: Brillanz und Ironie. Der Komponist des »Karnevals der Tiere« hat hier einen »Karneval der Stile« komponiert.
Nicht minder heiter zaubert Prokofjews Hebräische Ouvertüre (1919) ansteckende Freude herbei. Zwei traditionelle jiddische Melodien, ein »Freylekhs« (von jiddisch: freylekh = fröhlich) und das Hochzeitslied »Sajt gesunder heit« (Bleibt gesund) beflügeln die tänzerische Substanz der Musik.
Der Armenier Aram Chatschaturjan wuchs um 1915 in Georgien als Sohn einer Buchbinderfamilie aserbaidschanischer Herkunft auf, ohne dass damals irgendwelche Berührungsängste mit den Kulturen der Region existierten. Im Gegenteil, früh faszinierte ihn gleichermaßen die armenische, georgische und aserbaidschanische Musik – Chatschaturjan legte sie seinem eigenen kompositorischen Denken zugrunde. Das Trio (1932) verströmt orientalischen Duft und schmunzelt zugleich darüber – überaus kunstvoll.
Ganz frisch und quicklebendig ist das Quintett für Harfe, Flöte und Streichtrio des deutschen Komponisten Stefan Heucke. Als sein 139. Werk wurde es im August 2025 aus der Taufe gehoben. Das Werkverzeichnis Heuckes umfasst Kompositionen aller Gattungen, wichtiger noch: Er findet bei allem Anspruch problemlos den Zugang zu den musikaffinen Menschen unserer Zeit.
Im Anschluss:
Miteinander & Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern.