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Mit zwei Kompositionen des Komponisten Berthold Goldschmidt und Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquartett f-Moll op. 80 startete das Mandelring Quartett den 13. Zyklus der KLASSIK -REIHE. Premiere dabei: Mit der Musikwissenschaftlerin Eva Blaskewitz wurde zum ersten Mal ein Gesprächskonzert präsentiert, in dem die Quartett-Mitglieder auch zu Wort kamen.

»Bemerkenswert mithin die Zueignung des vierten und letzten Streichquartetts an das „Mandelring Quartett“, die einer berührenden Verneigung seines Schöpfers vor der Kunst junger Interpreten aus dem Land, das ihn einstmals verstieß, gleichkommt. (…) Es besteht nur aus einem einzigen kompakten Satz, das letzte Streichquartett Goldschmidts, uraufgeführt 1992 und, wie gesagt, dem „Mandelring Quartett“ auf den fantastisch makellosen Ensemble-Leib geschrieben. Es ist ein quirliges, ruheloses Temperamentsbündel, ein Farbenrausch, der nur zuweilen in lyrische Zurücknahme abebbt; und der bei aller tonalen Verwurzelung harmonische Grenzbereiche bis an Schmerzgrenzen ausreizt; und in rauschhafter Folge mit flammenden Plädoyers für bizarr dissonante Sternengewitter attackiert und obendrein die wundersame Kraft der Kantilene preist. (…)

Mendelssohn (op. 80) als ideale Ergänzung

Das „Mandelring Quartett“ präsentiert diesen puren Gestus an Emotion und rückhaltloser Verzweiflung ebenso kraftvoll wie feinnervig und nachspürend. Die im Scherzo über einem drängenden Bass-Ostinato interagierenden Violinen übersteigern die Erregung stetig, und die Spielenden zelebrieren das mit einem Maß an Intensität und virtuosem Impetus, dass man schier das Atmen vergisst. Es steckt einfach ein hohes Maß an bezwingender Authentizität in dieser Interpretation, die neben ihrer spieltechnischen Brillanz vor allem ihrer Verbindlichkeit wegen fasziniert. Als Hörende empfängt sie einen weit geöffnet, die schaurig schöne Gruft dieses Todesliedes, das mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben ist.”

Markus Pacher, Rheinpfalz