Für Künstler und Publikum: Abstandsregeln leerten den Saalbau im Lockdown. (Bild: Wilfried Dechau)
„Viele Künstler fühlten sich im Stich gelassen“
Dr. Frank Pommer, Leiter des Zentralressorts Kultur und Gesellschaft der Rheinpfalz, sprach mit Bernhard Schmidt, dem Cellisten des Mandelring Quartetts, über die Konsequenzen, die der Lockdown für Künstlerinnen hatte – und noch hat. „Zunächst der totale Lockdown, dann ging über den Sommer wieder etwas, und dann war ab November für wirklich lange Zeit wieder alles geschlossen. Wer sich in Europa etwas umgeschaut hat, der konnte sehen, dass dieses von der deutschen Regierung als alternativlos kommunizierte Vorgehen absolut nicht überall so angewandt wurde. Wir waren zum Beispiel in diesem langen Lockdown ab November in Madrid und haben dort in vier Konzerten einen Schostakowitsch-Zyklus gespielt. So konnten wir doch immerhin auch in dieser Zeit auftreten, allerdings nicht in Deutschland.“
In manchen Corona-Verordnungen wurde die Kultur neben Schwimmbädern als Freizeitbeschäftigung eingeordnet. Wie sehr empört einen das als Künstler?
„Nichts gegen Schwimmbäder, aber ich war absolut sprachlos, als ich das gehört habe. Und es war dann ein regelrechter Schlag ins Gesicht für alle Künstlerinnen und Künstler, wenn man gesehen hat, was bei der Fußball-Europameisterschaft plötzlich möglich war. Da war ich fassungslos, dass das erlaubt war, während es für Theater und Konzertsäle immer noch massive Einschränkungen gab, obwohl sie ein höchst diszipliniertes Publikum und durchdachte Sicherheitskonzepte hatten. Es springt ja in einem Konzert niemand auf und umarmt andere und jubelt und singt. Wir mussten als Künstler aber leider lernen, dass wir die Situation der Kultur und vor allem ihre Wertschätzung durch die Politik offenbar falsch eingeschätzt haben.“
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