Zum grandiosen Abschluss der achtteiligen Konzertreihe: »Gibt es noch unbekannte Meisterwerke? Daniel Heide und Konstantin Krimmel, das gefeierte Dreamteam der diesjährigen Festivalauflage, haben sie gefunden, und zwar in Gestalt der bis dato eher selten aufgeführten 85 Lieder von Franz Liszt. (…) Die Besonderheit an diesem Abend: Es existiert eine Fassung für Streichquartett und Bariton des zeitgenössischen Komponisten und Liedbegleiters Aribert Reimann. (…) In den Genuss, von einem Streichquartett begleitet zu werden, kommt ein Sänger äußerst selten und auch für Krimmel ist es eine besondere Erfahrung, einmal nicht vom Flügel beflügelt zu werden, sondern von vier Streichern, die die farbenreiche Partitur akribisch unters Seziermesser nehmen und Klangbilder zaubern, die jeden Pianisten vor Neid erblassen lassen.«
»Wenn bezogen auf das eingangs gebotene Streichsextett G-Dur op. 36 von Brahms vom kammermusikalischen Olymp die Rede ist, bestiegen die vier Haardter gemeinsam mit Isang Enders zum Abschluss den Mount Everest. Es ist das faszinierend innovative „Spätwerk“ eines 31-Jährigen, der einige Wochen später an den Folgen seiner Syphilis-Erkrankung sterben wird und bei dem man sich immer wieder fragt, wie die Musikgeschichte verlaufen wäre, wenn er noch einige Jahrzehnte länger gelebt hätte. Mit welcher unglaublichen Energie die fünf Streicher ungeachtet der Affenhitze und den vorangegangenen Strapazen das Schubert’sche Opus Magnum in Angriff nehmen, grenzt an ein Wunder.«
Markus Pacher, Rheinpfalz, 20. Juni 2022, zum vollständigen Beitrag >>>