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Metaverse I und Brahms

Als eines der ganz großen Musikereignisse wird die Uraufführung des Stücks „Metaverse One“ des katalanischen Komponisten Ferran Cruixent in die Annalen der Saalbau-Konzerte im Rahmen des Hambacher Musikfestes eingehen.

»In ‚Metaverse One‘ setzt sich der 1976 geborene Komponist kritisch mit der Digitalisierung der Gesellschaft und dem drohenden Verlust der realen Welt auseinander. Auf der Suche nach Reichtum und menschlicher Perfektion gelingt dem Protagonisten Konstantin Krimmel der Einlass ins Metaversum, um schließlich am Ende zu erkennen, dass allein die Liebe zählt. Kurios wirkt der Einsatz von Handys zu Beginn des Stücks. Dabei handelt es sich um die von Cruixent entwickelte Kompositionstechnik des sogenannten Cyber-Singing: Durch das Abspielen der vom Komponisten geschaffenen Audios, ausgeführt von den mit Handys ausgestatteten Mitgliedern des Mandelring Quartetts, entsteht „eine erweiterte Klangrealität mittels Technologie und Virtualität“, wie Cruixent erklärt. Das Einstudieren der Partitur erwies sich indes vor allem für Krimmel als äußerst schwierig. „Im Gegensatz zu mir verfügen die Mitglieder des Mandelring Quartetts über das absolute Gehör und es ist nicht immer einfach, die richtigen Töne zur richtigen Zeit beizusteuern“, erläutert Krimmel nach der Uraufführung, die er als gefeierter Held an der Seite des gleichermaßen umjubelten Komponisten und der vier Streicher von der Haardt kraft seiner intuitiven Musikalität zu einem Happy End führte. Riesenrespekt vor dieser faszinierenden Leistung, und Hut ab vor dem Mut des Mandelring Quartetts. Das war Weltklasse und eine Sternstunde der Neustadter Kultur.«

 

»Mit der starken Präsenz an Brahms-Literatur beim Festival würdigen die Veranstalter den 125. Todestag des Hanseaten, der im 19. Jahrhundert Neustadt und den Saalbau besuchte und mit der Liedertafel musizierte. Am Ende des offiziellen Programms des Festkonzerts steht sein Klavierquintett f-Moll op. 34, welches als wertvollster Beitrag zur Gattung gilt. Das Mandelring Quartett läuft zum Abschluss zur Höchstform auf, macht sich mit leidenschaftlicher Entschlossenheit ans Werk und hebt dabei völlig ab«

Markus Pacher, Rheinpfalz, 19. 6. 2022, zum vollständigen Beitrag >>>